Denkmalpflege Projekt Emporenbrüstung
Die hölzerne Empore der Jakobikirche führt vom südlichen Längsschiff über die westliche Orgelempore zur Nordseite des Längsschiffes. Die gesamte Emporenbrüstung wurde vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einem grauen Renovierungsanstrich versehen, der die bauzeitliche Farbfassung vollständig überdeckte.
Kurz nach dem Jahr 2000 musste wegen Schwammbefalls ein Teil der hölzernen Empore entfernt werden. Danach war nur noch die Orgelempore begehbar. Beide Längsseiten, bzw. was von ihnen noch übrig war, durften nicht betreten werden.
Einige Jahre später, sobald dem Förderverein die jeweiligen finanziellen Mittel zur Verfügung standen, wurde die Empore schrittweise wieder instand gesetzt.
Das Ausmaß dieser Sanierung war jahrelang unübersehbar, denn die neuen tragenden Balken, die Dielen und die neuen Teile der Brüstung blieben ohne Farbanstrich. Die Empore war nun wieder vollständig funktionsfähig, aber sie wirkte immer unfertig.
Das sollte nun geändert werden. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde beschloss der Förderverein 2024, die bauzeitliche Farbgestaltung der Empore wieder herstellen zu lassen.
Die restauratorische Befunderhebung kam zu der Feststellung, dass sich unter dem in die Jahre gekommenen grauen Renovierungsanstrich die originale Farbgebung, eine einfarbige rotbraune Lasur befand, unter der die Holzmaserung erkennbar war.
Die Kerbschnitzornamente an den Balkenköpfen wurden damals mit deckenden gelblichen und rötlichen Anstrichen betont.
So sollte die Emporenbrüstung nach den Restaurierungsmaßnahmen wieder hergestellt werden.
Den grauen Renovierungsanstrich von der gesamten Emporenbrüstung, sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite, vorsichtig zu entfernen, war eine äußerst mühselige und nicht enden wollende Arbeit!
Als Motivation, bis zum Ende durchzuhalten, gab es eine unerwartete Entdeckung:
Nur die Rückseite der Brüstung trug zur Bauzeit die einfarbige Lasur, die Vorderseite hingegen wies darüber hinaus Bemalungen auf.
Pünktlich zum 130-jährigen Bestehen am 12. Dezember 2024, hat die St. Jakobikirche ein weiteres Detail ihrer ursprünglichen Schönheit zurück erhalten.
Wir bedanken uns bei allen an diesem Projekt Beteiligten.








